Ethikrichtlinien
Ethikrichtlinien der Österreichischen Gesellschaft für Drama /-Theatertherapie
Die Ethikrichtlinien geben die Prinzipien und Werte der Österreichischen Gesellschaft für Drama /-Theatertherapie wieder.
Durch die Bereitstellung von Standards, die fachliche Kompetenz betreffend, schützen diese Richtlinien Drama-und Theatertherapeut*innen bei der Ausübung ihres Berufes sowie deren Klient*innen.
Mitglieder der ÖGDTT sehen sich diesen Ethikrichtlinien und deren Prinzipien verpflichtet und verstehen sie als Grundlage ihres beruflichen Handelns, in allen damit verbundenen therapeutischen, beraterischen, supervisorischen, berufspolitischen, wissenschaftlichen und publizistischen Kontexten sowie in der Aus-, Fort- und Weiterbildung.
Grundhaltungen und professionelle Verantwortung von Drama/-und Theatertherapeut*innen:
- begegnen jeder Person mit Achtung, Respekt und Wertschätzung, unabhängig von deren Alter, Geschlecht, ethnischer Herkunft, Kultur, Status, sexueller Orientierung, Weltanschauung und Religion.
- erfüllen ethische und rechtliche Verhaltensnormen.
- achten das Recht der Klient*innen auf Selbstbestimmung und fördern deren Eigenverantwortung.
- übernehmen die Verantwortung für eine vertrauensvolle, geschützte und für die Klient*innen förderliche Beziehung.
- verpflichten sich zu einem verantwortungsvollen Umgang mit diesem besonderen Vertrauensverhältnis zu Klient*innen.
- vermeiden Verstrickungen, die die professionelle Unabhängigkeit und Urteilsfähigkeit gegenüber Klient*innen einschränken und/ oder zu Missbrauch führen. (Missbrauch liegt vor, wenn Angehörige des theatertherapeutischen Berufes ihren Aufgaben gegenüber den Klient*innen untreu werden, um ihre persönlichen Interessen, insbesondere sexueller, wirtschaftlicher, sozialer, emotionaler, politischer oder religiöser Natur zu befriedigen.)
- verpflichten sich die Klient*innen zu Beginn der Therapie über die Methode, die Rahmenbedingungen (Setting, Frequenz, allfällige Dauer, finanzieller Aufwand etc.), Grenzen und Möglichkeiten und die therapeutische Schweigepflicht zu informieren.
- setzen im therapeutischen Prozess nur Methoden und Mittel ein, in deren Handhabung sie ausgebildet sind.
- halten die Schweigepflicht auch bei Intervision, Supervision, Weiterbildung und Veröffentlichungen ein.
- treffen Vorkehrungen, bzw. suchen Entlastungsmöglichkeiten wenn die eigene berufliche Handlungsfähigkeit durch Krankheit, Unfall oder persönliche Krisen beeinträchtigt ist.
- respektieren das Recht der Klient*innen die Therapie jederzeit abzubrechen oder zu wechseln und üben ihre Tätigkeit nur so lange aus, wie sie dem Interesse oder dem Fortschritt der Klient*innen dient.
- behandeln Mitteilungen Ihrer Klient*innen entsprechend den gesetzlichen Regelungen vertraulich und halten die Datenschutzbestimmungen ein. (Alle diesbezüglichen Informationen dürfen nur mit ausdrücklicher und in schriftlicher Form geleisteter Einwilligung genutzt werden.)
- informieren sich fortlaufend über die einschlägigen gesetzlichen Vorschriften und institutionellen und organisatorischen Rahmenbedingungen, die therapeutische Tätigkeit betreffend, im Gesamtzusammenhang des Gesundheitswesens und psychosozialer Einrichtungen.
- verpflichten sich zu einem verantwortlichen Umgang mit jeder Form des Anbietens der therapeutischen Leistungen in der Öffentlichkeit; dh. wahrheitswidrige Werbung, fachfremde Werbung, irreführende Werbung oder marktschreierische Werbung wird als unzulässig angesehen.
- sichern die Qualität des eigenen professionellen Handelns durch regelmäßige Fortbildung, Intervision und Supervision.
- erklären sich bereit, im Sinne der fachlichen Standards der theatertherapeutischen Arbeit im jeweiligen Kontext auch mit anderen Systemen und Fachleuten zusammenzuarbeiten sowie deren Kompetenzen und Ressourcen zum Nutzen der Klient*innen mit einzubeziehen.
- Legen kein unsachliches Konkurrenzverhalten gegenüber Berufskolleg*innen und Vertreter*innen anderer Gesundheitsberufe an den Tag, sondern bemühen sich im Umgang mit ihnen um Toleranz und konstruktive Zusammenarbeit.
- Vermeiden Aussagen, die falsch, irreführend oder betrügerisch sind im Bezug auf Forschung, Geschäftspraktiken oder anderen Arbeitsaktivitäten im Zusammenhang mit Drama/ Theatertherapie.