Veranstaltungen
ÜBERSICHT ÜBER DIE WEITEREN SEMINARE DRAMA-/THEATERTHERAPIE 2022/23
Der Seminarzyklus Dezember 2022 – August 2023 bietet eine Einführung in grundlegende Methoden und Arbeitsansätze der Drama-/und Theatertherapie und richtet sich an alle, die in Arbeitsfeldern der Kunst, sozialen Arbeit, Pädagogik und Therapie tätig sind und ihre Methoden im Gruppen -oder Einzelsetting erweitern wollen.
Mitzubringen sind Spiellust, Neugier, Freude am Experimentieren und Interesse an neuen Ansätzen. Schauspielerische Vorbildung ist keine Voraussetzung.
Die Module sind als in sich geschlossene Wochenenden aufgebaut. Die Teilnehmer:innen lernen dabei eine Vielfalt an dramatherapeutischen Methoden kennen, die sie in ihrem eigenen Arbeitsfeld anwenden und für Projekte nutzen können.
Workshopzeiten: Jeweils Donnerstagabend bis Sonntagmittag. Die Donnerstag Abende werden von Susanna Stich-Bender und Birgit Fritz bzw. noch jemandem aus dem ÖGDTT core-team geleitet und dienen dem Transfer zwischen den Workshopmodulen und Q&A. Eine Person der ÖGDTT wird auch während jedes Moduls zusätzlich anwesend sein. Übersetzungen werden bei Bedarf angeboten.
Alle Seminare kosten unabhängig vom Seminarort 275€ (um Ermäßigung kann angefragt werden). Unterkunft und Verpflegung sind im Preis nicht enthalten.
Orte: Schloss Goldegg, Hofmark 1, 5622 Goldegg und Seminarraum Templo de Guaracy, Puchstrasse 17, 8020 Graz
Anmeldung und Kontakt:
Workshop 4: 24. – 27.08.2023 mit Susanna Stich-Bender und Birgit Fritz in SCHLOSS GOLDEGG
Heilsame Räume im Innen und Außen – was wirkt, was heilt?
In diesem Modul erkunden wir heilsame Räume in uns und in der Natur und verbinden die fruchtbaren Methoden der Dramatherapie mit spirituellen und ökotherapeutischen Ansätzen.
Robert Greenaway, einer der Pioniere der Ökopsychologie beschrieb Ökotherapie als „den Prozess der Heilung der Mensch-Natur-Beziehung durch Verbindung und Wiederverbindung mit natürlichen Prozessen."
Das Wahrnehmen eines größeren Netzwerkes des Lebens unterstützt uns dabei, lebendige Verbindungen zu schaffen und mitzugestalten sowie eine Sprache für dieses Zusammenspiel zu finden. Anhand unterschiedlicher Methoden und der Arbeit mit Ritualen stellen wir Übergänge zwischen innerem Erleben und äußerer Handlung her und schaffen so die Möglichkeit zur Transformation und Heilung. Das Ritual wirkt dabei wie ein Gefäß, das Halt gibt bei der Erkundung von neuen Räumen und Erfahrungen. Es vermittelt das Vertraute und erleichtert die Konfrontation mit dem Neuen und Ungewissen. Immer gültige Modelle des Werdens und Vergehens, wie z.B. der Xiré der Orixás unterstützen uns dabei.
Susanna Stich-Bender ist Theatertherapeutin, Theaterpädagogin, Ökotherapeutin, Schauspielerin und Coach. Sie ist mit ihrer Theater-und Projektarbeit an diversen Kliniken und Einrichtungen in Bayern beschäftigt und arbeitet in ihrem Fachbereich mit Gesundheitsämtern und therapeutischen Netzwerken (Therapienetz Essstörung in München/Ingolstadt) für Suchtprävention und Nachsorge zusammen. An der Danuviusklinik Pfaffenhofen/ Ingolstadt leitet sie seit 2005 theatertherapeutische Gruppen und arbeitet auch im Einzel-Setting. Außerdem ist sie mit ökotherapeutischen Projekten in den Landschaften und Bergwelten von Deutschland und Österreich in Zusammenarbeit mit dem Danu e.V. unterwegs. Sie gibt Fortbildungen zu Theater/-Ökotherapie und ist Fachreferentin im Bereich Essstörungen für die Ausbildung Dramatherapie Schweiz.
Dr. Birgit Fritz ist Theatertherapeutin und Pädagogin, Feldenkrais-Lehrerin. Die Wurzeln ihrer Theaterarbeit und Themen ihrer Forschungsarbeit liegen im emanzipatorischen Volkstheater Lateinamerikas. Sie ist Dozentin für transformative Theaterarbeit an der FH Würzburg (soziale Arbeit), leitet autopietische TheaterJahresGruppen, Seminare und Workshops zu vielseitigen Themen im In- und im Ausland. Von 2018-2021 leitete sie die offene Dramatherapiegruppe der Gruppe 94, einem Zentrum für von der Diagnose Krebs Betroffene und ihre Angehörigen in Wien. Sie lebt jetzt in Feistritz im Rosental, Kärnten und in Wien.
Veröffentlichungen: „Von Revolution zu Autopoiese“, „InExActArt – ein Handbuch zur autopoietischen Theaterarbeit nach Augusto Boal“, „Forumtheater und Demokratie in Indien“, „Hamlet und der Sohn des Bäckers“ – die Autobiografie von Augusto Boal“ und die Übersetzung „Orixas auf dem Diwan. Über die Bedeutung der spirituellen Kräfte der Natur in der Psycho- und Kunsttherapie“ von Tina de Souza. www.birgitfritz.at
Workshop 5: 03.-05.11.2023 mit Eva Nagl-Pölzer und Ilse Lang in SCHLOSS GOLDEGG
Bewusstsein durch Verkörperung. Spürbewusstsein in der spirituell-systemischen Aufstellungsarbeit
Autopoietische Aufstellungsarbeit nach Siegfried Essen
In der Aufstellungsarbeit geschieht Bewusstwerden durch aktives, körperliches Begreifen. Die Komplexität eines Anliegens lässt sich mit linearem Denken oft nicht erfassen. Dies gelingt mit einem anderen komplexen System, nämlich dem Körper. Externalisieren und Verkörpern sind die Mittel, den Körper als Medium und Werkzeug für Gewahrsein und Präsenz einzusetzen.
In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit den grundlegenden Konzepten der spirituell-systemischen Aufstellungsarbeit, wie der Ich-Selbst-Verkörperung. Wir arbeiten im Wechsel von Theorie-Inputs, Übungen und Aufstellungen von persönlichen und gesellschaftlichen (kollektiven) Aspekten. Der Unterschied von Verkörpern und szenischem Spielen wird erfahrbar. Dieser Workshop ist ein Training in Spürbewusstsein und ersetzt keine therapeutische Arbeit.
Weitere Information: Was ist Spürbewusstsein? Entscheidend für die autopoietische Aufstellungsarbeit sind die Entwicklung des Spürbewusstseins aller, das allmähliche Vertrauen in das eigene körperliche Verstehen, die Resonanzfähigkeit und die Selbstmächtigkeit des Einzelnen im Ganzen. Dies gilt für alle, die ausgeschlossenen und die eingeschlossenen Systemteile, die Zuschauer*innen, die Repräsentant*innen und die Leitung. Jeder und jede findet zu seinem/ihrem Platz, zu seiner/ihrer Funktion für das Ganze. Wesentlich ist, dass dieser Prozess durch Verkörpern und Probehandeln vollzogen werden kann. Jeder Entwicklungsschritt eines Einzelnen in einer Aufstellung entsteht durch die Selbstmächtigkeit des Einzelnen.
Autopoietische Aufstellungsarbeit geht davon aus, dass jede/r Repräsentant*in die volle Kompetenz zur intuitiven Wahrnehmung des eigenen Platzes und der eigenen Wirkung im System besitzt.
Eva Nagl-Pölzer ist Coach, Beraterin und Trainerin mit einem reichen Schatz an Erfahrung und Wissen. An der spirituell-systemischen Aufstellungs- und Verkörperungsarbeit fasziniert sie die Weisheit des Körpers, die im Spürbewusstsein zum Ausdruck kommt. Seit 2021 leitet sie einen Aufstellungs-Salon für gesellschafts- und wirtschaftspolitische Anliegen. Ihre Arbeitsweise hat sich vertieft durch die Beschäftigung mit Übergängen in der Hospizarbeit. Eva möchte mit der spirituell-systemischen Aufstellungsarbeit zur Entwicklung von Einzelnen und einem guten Leben für alle beitragen.
Ilse Lang begleitet seit zwanzig Jahren als Coach in der Wirtschaft die bewusste Entwicklung von Menschen in ihrer Persönlichkeit, von Führungsverantwortlichen in ihrer Wirksamkeit und von Teams in ihrer Zusammenarbeit. Die spirituell-systemische Aufstellungs- und Verkörperungsarbeit ist für sie die hilfreichste Methode unserer Zeit, die Komplexität einer Herausforderung im Zusammenwirken von Themen und Kräften erfassen zu können. Ilse vertraut aus vielen Aufstellungen den Überraschungen, die sich aus dem Spannungsfeld von je eigenen Wünschen, Widerständen, Ängsten, Hindernissen, Widersprüchen, Sehnsüchten,… als Möglichkeiten zeigen.